Logopädische Praxis Lena Dankau
Schluckstörungen bei Kindern
Schluckstörungen können bei Kindern in jedem Alter auftreten. Sowohl Säuglinge als auch ältere Kinder können unter Schluckstörungen leiden. Bei den Säuglingen sind oft Frühgeborene betroffen, die durch organische Ursachen z.B. nicht kraftvoll genug saugen können. Daneben kommen Schluckstörungen aber auch bei gesunden Kindern vor, die ein falsches Schluckmuster entwickelt haben.
Letzteres nennt man eine myofunktionelle Störung. Dieses abweichende Schluckverhalten kann u.a. eine Zahnfehlstellung verursachen, die wiederum eine kieferorthopädische Behandlung nach sich zieht, falls das fehlerhafte Schluckmuster nicht rechtzeitig erkannt wird. Außerdem sollten Eltern darauf achten, dass ihre Kinder nicht länger als bis zum dritten Lebensjahr am Schnuller oder Daumen nuckeln, da dies oft zu falschen Saug- und Schluckgewohnheiten sowie zu späteren Zahnfehlstellungen führen kann.
-Organische Schluckstörungen
Als Symptome einer organischen Schluckstörung können eine verminderte Sensibilität und Koordination sowie sogar Lähmungen genannt werden. In Folge dessen sind ein fehlender Mundschluss, nicht ausreichende Nahrungsvorbereitung/-zerkleinerung und das Verschlucken zu beobachten. Einer organischen Schluckstörung liegt immer eine neurale Beeinträchtigung zugrunde, beispielsweise eine Körperbehinderung oder eine Störung der Hirnfunktion nach einem Unfall.
Ziele der logopädischen Therapie sind es, Probleme bei der Nahrungsaufnahme durch Einflussnahme wie z.B. Verbesserung der Körperhaltung zu erleichtern, sowie eine frühzeitige Beratung und Begleitung der Eltern.
-Myofunktionelle Störungen
Typische Merkmale einer myofunktionellen Störung sind z.B. eine offene Mundhaltung (zu geringe Kiefer- bzw. Lippenaktivität), verkürzte Oberlippe, vermehrter Speichelfluss, hypotone Körperspannung, "hängendes" Gesicht, sowie eventuelle Artikulationsstörungen (meistens Lispeln).
Myofunktionelle Schluckstörungen fallen oft erst spät –meist im Zuge einer kieferorthopädischen Beratung- auf. Durch falsche Schluckgewohnheit entsteht hier ein muskuläres Ungleichgewicht, d.h. manche Muskeln der Gesichts- und Schluckmuskulatur sind sehr aktiv, andere zu wenig. Eine myofunktionelle Störung kann u.a. zu Zahnfehlstellungen, Verformung des Kiefers oder zu verspätetem Durchbruch der bleibenden Zähne führen.
In der logopädischen Behandlung wird dem Kind das korrekte Schluckmuster gezeigt. Dies kann vor oder während einer kieferorthopädischen Behandlung stattfinden, um Rückfälle nach Zahn- und Kieferkorrekturen zu vermeiden.